Die beantragte
Beitragssatzerhöhung der BKK Dr. Oetker von 12,9 auf 13,4 Prozent
wurde
heute durch das Bundesversicherungsamt (BVA) genehmigt. Damit gelten ab
dem 1. Juli 2004 folgende Beiträge zur Krankenversicherung:
- allgemeiner Beitragssatz 13,4%
- ermäßigter Beitragssatz 12,5%
- erhöhter Beitragssatz 15,4%
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Mittwoch, 26. Mai
2004 - In
Zeiten, in denen die Politik
eher sinkende Beitragssätze wünscht, scheint dieser Schritt
ungewöhnlich, zumal die BKK Dr. Oetker zu den wenigen Kassen
gehört,
die zu keiner Zeit auf die Finanzierung über Kredite angewiesen
war und
ist. Die Beweggründe sind im Folgenden zusammengefasst:
Wegen
der ruinös hohen Kreditbelastung vieler gesetzlicher Krankenkassen
(insgesamt schätzungsweise 10 Mrd. Euro) führt der BKK
Bundesverband
als erster Kassenverband ein Rückversicherungssystem ein, um das
für
Einzelkassen bestehende Insolvenzrisiko, das nach dem Gesetz auf alle
BKKen des betreffenden Bundeslandes übergeht, abzudecken.
Vorrangig
müssen BKKen mit einem weit unterdurchschnittlichen Beitragssatz,
zu
denen auch die BKK Dr. Oetker gehört, diesen Haftungsfonds
auffüllen.
Der Ausgang der eingereichten Klagen gegen dieses Haftungssystem ist
unklar, deshalb wurden vorsorglich Zahlungen einkalkuliert.
Weiterhin
durften die Kassen im Jahr 2003 notwendige Beitragssatzerhöhungen
nicht
vornehmen, solange Vermögen vorhanden war. Auch die BKK Dr. Oetker
war
davon betroffen. Eine notwendige Erhöhung durfte wegen des
vorhandenen
Vermögens nicht vorgenommen werden.
Für das Jahr 2004 sind
Einsparungen durch das Gesundheitsmodernisierungsgesetz eingeplant und
deshalb wurde der günstige Beitragssatz nicht verändert.
Nach
den ersten Monaten im neuen Jahr ist jedoch erkennbar, dass diese
Einsparungen nicht oder noch nicht bei den Kassen ankommen. Im
Gegenteil, die Arzneimittelkosten sind im März 2004 bereits wieder
bundesweit auf Vorjahresniveau. Auch bröckelt bei den Kassen die
Einnahmebasis wegen steigender Arbeitslosigkeit, sinkender
Beschäftigtenzahlen und niedriger Lohnabschlüsse. Hierdurch
besteht für
die BKK Dr. Oetker das Risiko von höheren Zahlungen in den
Risikostrukturausgleich.
Aufgrund der genannten Risiken sah der
Verwaltungsrat hier nur die Möglichkeit der
Beitragssatzerhöhung, um
auch zukünftig Liquiditätsengpässe zu vermeiden.
Nur vier Monate
nach Inkrafttreten der Gesundheitsreform kämpfen somit viele
Krankenkassen erneut mit Finanzproblemen. Wegen der schwachen
Konjunkturentwicklung will selbst der Präsident des
Bundesversicherungsamtes nicht ausschließen, dass schon bald bei
einigen Krankenkassen Beitragserhöhungen ins Haus stehen.
„Trotz
der Erhöhung gehört die BKK Dr. Oetker immer noch bundesweit
zu den
günstigsten Krankenkassen, zumal viele andere Kassen die
Beitragssätze
bereits erhöht haben oder noch erhöhen werden.“, so Klemens
Kläsener,
Vorstand der BKK.
PRESSEKONTAKT
Tanja Jostes
Telefon: (05 21) 1 55-25 46
E-Mail: tanja.Jostes@bkk-oetker.de
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